Thomas Kirchberger: Ein Mühlviertler bei der EU-Polizeibehörde Europol!

Name: Thomas Kirchberger

Kommt aus: Ottensheim

Lebt in: Den Haag

Einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die organisierte Kriminalität sowie den Terrorismus leistet der Ottensheimer Thomas Kirchberger. Seit eineinhalb Jahren ist der Jurist Teil des Kommunikationsteams der EU-Polizeibehörde Europol in Den Haag, im Mai war der 36-Jährige sogar bei der bisher größten Razzia gegen die Mafia-Organisation Ndrangheta in Italien vor Ort im Einsatz.

Bereits beim Präsenzdienst in Hörsching kam Kirchberger mit dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit in Kontakt und fand Gefallen daran. Nach dem Jus-Studium an der Johannes-Kepler-Universität in Linz mit Schwerpunkt Internationales Recht nahm der Ottensheimer das Angebot einer Assistenzstelle an und konzentrierte sich beim anschließenden Doktorat auf den Bereich Europarecht. Um Erfahrung in anderen Ländern zu sammeln, besuchte er in dieser Zeit viele Seminare im Ausland und hielt dort auch Vorträge. So war er auch drei Monate an der italienischen Botschaft in Rom tätig, wobei ihm seine Italienisch-Kenntnisse – die Mutter Kirchbergers stammt aus unserem südlichen Nachbarland – zugutekamen. Nach Abschluss des Doktoratsstudiums wechselte der Jurist nach Wien ins Justiz ministerium, wo er für die Zeit der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft im Bereich der Pressearbeit tätig war. Danach folgte eine mehrjährige Station als Ausbildungsleiter für den Verwaltungsdienst des Innenministeriums, die der passionierte Kommunikator während der Corona-Pandemie gegen eine Stelle als juristischer Berater in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit tauschte.

Mit Zustimmung seines Arbeitsgebers bewarb sich Kirchberger im Vorjahr erfolgreich bei Europol und widmet sich hier seither der Kommunikation rund um die Bekämpfung organisierter Kriminalität, Terrorismus, oder etwa Menschen- und Drogenhandels. „Die Arbeit bei der EU-Polizeibehörde hat meine Erwartungen übertroffen. Das Umfeld ist sehr international und als Zuständiger für das Protokoll dufte ich bereits zahlreiche hochrangige Besucher wie zum Beispiel den US-Justizminister betreuen“, erzählt Kirchberger.

In der Freizeit viel mit dem Flugzeug und im Zug unterwegs

In seiner neuen Heimat, der inoffiziellen Hauptstadt der Niederlande, nutzt der Ottensheimer in seiner Freizeit den weitläufigen Strand der Küstenstadt, um hier ausgiebig Sport zu betreiben. Immer wieder zieht es „unseren Mann bei Europol“ hierher, um einige Minuten auf das Wasser und den Sand zu schauen und eine Joggingrunde zu unternehmen. Ein beliebter Ausgleich ist für ihn auch das Fotografieren, das er gerne mit diversen Riesen verbindet. In seiner Wohnung hat sich der 36-Jährige, der sich auf Porträts spezialisiert hat, sogar ein kleines Studio eingerichtet.

Etwa einmal im Monat reist Kirchberger zu seiner Freundin nach Wien, die hier ein beliebtes vietnamesisches Restaurant betreibt. Diese Aufenthalte nutzt er auch für einen Abstecher nach Ottensheim, wo seine Eltern ein Haus mit Garten besitzen. „Wenn ich dann wieder einmal zum Bleicherbach spaziere, der hier in die Donau mündet, habe ich das Gefühl, als wäre ich nie weg gewesen“, zeigt er sich von seinem Lieblingsplatz in der alten Heimat begeistert.

Wenn im Jahr 2026 sein Vertrag in Den Haag endet, wird der Mühlviertler aller Voraussicht wieder ins Innenministerium zurückkehren. Durchaus möglich ist aber, dass es Kirchberger irgendwann wieder ins Ausland verschlagen wird. Aufgrund seiner Erfahrungen rät er jungen Menschen, ihre Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern, einmal in ein anderes Land zu gehen und offen für andere Kulturen zu sein. „Man lernt sich dabei selber besser kennen und macht eine unglaubliche Entwicklung durch“, sagt der Jurist. Denn von jedem Menschen, den man treffe, könne man etwas lernen.