Florian Aigner: Physiker mit vielen Talenten

Name: Florian Aigner

Kommt aus: Freistadt

Lebt in: Wien

Einem breiten Publikum ist er als Buchautor, Vortragender und Wissenschaftspublizist bekannt. Dabei gelingt es dem in Freistadt aufgewachsenen Physiker Florian Aigner, dem Publikum die von den meisten Menschen als schwierig empfundene Wissenschaft auf verständliche Art und Weise näher zu bringen.

Bis zur Matura am Gymnasium Freistadt war dem vielseitig interessierten Mühlviertler aber nicht klar, welchen Beruf er einmal ergreifen würde. Lediglich Wien als Studienort stand von vornherein fest. Schließlich entschied sich Florian Aigner für das Studium der Technischen Physik an der TU Wien, an der er heute noch arbeitet. „Ich hatte immer den Drang, Dinge zu erklären, das war schon in der Schule so“, sagt der 43-Jährige Autor der Bücher „Der Zufall, das Universum und du: Die Wissenschaft vom Glück“ sowie „Die Schwerkraft ist kein Bauchgefühl“. Im Frühjahr 2023 wird sein drittes Werk „Warum wir nicht durch Wände gehen“ erscheinen, in dem er sich mit seinem Spezialgebiet, der Quantenphysik, beschäftigt. Dieser Bereich der Physik ist erst vor einigen Wochen durch den Nobelpreis für den gebürtigen Oberösterreich Anton Zeilinger ins weltweite Rampenlicht gerückt.

Wissensvermittlung in der Schule ist ausbaufähig

Für Aigner ist das Interesse an Physik bzw. Wissenschaft im Allgemeinen in der Bevölkerung groß, aber es komme darauf an, wie man es den Menschen näherbringt. Der Unterricht in der Schule ist aus der Sicht des Wissenschafters aber suboptimal, wünschenswert wäre eine „spaßbetontere“ Herangehensweise. So seien Sudokus ein Volkssport geworden, obwohl die meisten Menschen angeben, mit Mathematik ihre Schwierigkeiten zu haben und sich nicht dafür zu interessieren. Nicht umsonst lautet das Motto des Mühlviertlers: Was man nicht erklären kann, das hat man nicht verstanden. Neben seiner Leidenschaft für das Erklären wissenschaftlicher Zusammenhänge ist ihm auch wichtig, Aussagen unter die Lupe zu nehmen, die zwar wissenschaftlich klingen, aber keine echte Wissenschaft sind. Deshalb beschäftigt er sich auch viel mit den Themen Esoterik und Pseudowissenschaft.

n Wien als Zentrum der heimischen Wissenschaft fühlt sich Aigner wohl und verspürt auch nicht den Drang, ins Ausland zu gehen. In der Bundeshauptstadt ist er oft in der Innenstadt unterwegs, in der ihn vor allem die alten Gebäude aus der K&K-Zeit faszinieren, wobei der Michaelerplatz meist ein Fixpunkt eines

Spaziergangs ist.  Auch mit dem Rad ist er in Wien viel unterwegs und frönt dem Kochen als Hobby. Trotzdem zieht es den Wissenschafter immer wieder in seine alte Heimat, einerseits um die Verwandten zu besuchen, andererseits um Landschaft und Ruhe zu genießen. Auch als Vortragender ist er in Freistadt ein gerne gesehener Gast und rät den jungen Menschen, sich zuerst genau zu überlegen, was man wirklich machen möchte und sich anschließend mit Leidenschaft darauf zu stürzen.

(c) Gregor Hofbauer