Alexandra Föderl-Schmid lernte im Ausland ihre Heimat noch mehr zu schätzen

Name: Alexandra Föderl-Schmid

Kommt aus: Klaffer/Rohrbach

Lebt in: München

Sie ist eine der bekanntesten österreichischen Journalistinnen mit vielen Jahren Auslandserfahrung. Gerade deswegen weiß Alexandra Föderl-Schmid, die vor sechs Jahren als Chefredakteurin der Tageszeitung“ Der Standard“ nach München zur Süddeutschen Zeitung wechselte, ihre Mühlviertler Heimat sehr zu schätzen.

Aufgewachsen in Klaffer am Hochficht, maturierte die heute 52-Jährige wie viele andere Mühlviertler:innen, die später in Politik, Wirtschaft oder Kultur Karriere machten, am Gymnasium Rohrbach. Schon damals war für die Tochter eines Lehrer-Ehepaars klar, dass sie künftig im Journalismus ihr Geld verdienen möchte. Denn sie schrieb schon während der Schulzeit in den Ferien Artikel für die damaligen Mühlviertler Nachrichten und die OÖ Nachrichten und fand Gefallen an diesem Beruf. „Schon in meinem Stammbuch stand, dass ich Journalistin oder Autorin werden will“, erinnert sich Föderl-Schmid.

Also begann sie in Salzburg Publizistik, Politikwissenschaften und Geschichte zu studieren und heuerte 1990 bei der erst zwei Jahre zuvor gegründeten Tageszeitung „Der Standard“ an. Ihre ersten Artikel schrieb die Mühlviertlerin im Linzer Büro für das Innenpolitik-Ressort. Drei Jahre später wechselte Föderl-Schmid als Korrespondentin nach Berlin, war von 2005 bis 2006 in Brüssel, um anschließend die Leitung des Wirtschaftsressorts des Standards in Wien zu übernehmen. Ein Jahr später folgte der vorläufige Karriere-Höhepunkt der promovierten Kommunikationswissenschafterin: Föderl-Schmid wurde die damals jüngste Chefredakteurin Österreichs.

Vor sechs Jahren beruflich neu durchgestartet

Das blieb die Journalistin zehn Jahre lang, bis sie sich entschloss, dass es Zeit dafür sei, etwas anderes zu machen und wurde Israel-Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung mit Sitz in München. Vor drei Jahren stieg Föderl-Schmid zur stellvertretenden Chefredakteurin auf und freut sich, dass sie es seit ihrem Jobwechsel nicht mehr so weit zu ihren Eltern hat. „Ich habe im Mühlviertel, das sich seit dem Fall des Eisernen Vorhangs sehr positiv entwickelt hat, meine Wurzeln. Das macht Heimat aus und wird sich auch niemals ändern.“ Denn hier könne man im Gegensatz zu vielen anderen Regionen der Welt in Sicherheit leben und die intakte Natur genießen. Durch die vielen Jahre im Ausland, insbesondere im Nahen Osten, sei ihr das noch klarer geworden, betont die 52-Jährige. Klar, dass ihr Lieblingsplatz die Terrasse des elterlichen Hauses in Klaffer ist.

Wenn jemand beruflich so stark eingespannt ist, bleibt natürlich nicht viel Zeit für Hobbys. Kulturreisen – vorzugweise nach Italien, aber auch in den Nahen Osten oder nach Südamerika gehen macht Föderl-Schmid für sich selbst immer wieder mal möglich. Genauso wie regelmäßig ein paar Ausfahrten mit ihrem MG, einen in Racing Green gehaltenen Oldtimer-Klassiker. In der gut 250 Kilometer entfernten Hauptstadt Bayerns, die mit Wien mehr Gemeinsamkeiten hat als mit der Bundeshauptstadt Berlin, zieht es Alexandra Föderl-Schmid oft in den Englischen Garten. Denn sich in einer großen Stadt wie München entlang der Isar ins Gras legen zu können, sei schon etwas Besonderes.

(c) „Burgtheater“