Kevin Manzenreiter: Ein Koch, der von zu Hause auszog, um Neues mit Traditionellem zu verbinden

Name: Kevin Manzenreiter

Kommt aus: Waldburg

Lebt (wieder) in: Waldburg

Wenn man im Gasthaus Manzenreiter in Waldburg einkehrt, erwartet einen nicht nur Mühlviertler Gemütlichkeit und heimische Kost. Juniorchef Kevin Manzenreiter hat fast zehn Jahre als Koch in Top-Betrieben in der Schweiz, in Kanada und in Neuseeland genutzt, um jetzt – wieder daheim – die Gäste mit allerlei kulinarischen Eindrücken, die er im Ausland gesammelt hat, zu verblüffen. Das lockt auch viele Linzer ins Mühlviertel.

Obwohl ihm das Kochlöffel schwingen im elterlichen Betrieb quasi in die Wiege gelegt wurde, musste sich der heute 28-Jährige nach der Pflichtschule zwischen einer Mechaniker- und einer Kochlehre entscheiden. „Da meine Noten aber nicht toll waren, habe ich mich für das Kochen entschieden“, erinnert sich der Mühlviertler. Seine Lehrzeit verbrachte er im Hotel Guglwald, das schon damals als Bio-zertifizierter Betrieb mit seinem Kräutergarten Standards setzte.

Im Anschluss an das Bundesheer folgte Kevin Manzenreiters erster Aufenthalt in der Schweiz – konkret in Zermatt nahe dem Matterhorn in einem Vier-Sterne-Plus Hotel. Hier lernte er auch seine Freundin aus Deutschland kennen, mit der er anschließend nach Neuseeland ging, um dort weitere berufliche Erfahrung zu sammeln. Nach zwei Jahren, in denen das Paar den Inselstaat auch ausgiebig bereiste, ging es quasi ans andere Ende der Welt nach Kanada. Zuerst in ein Skiressort und anschließend zur Abwechslung in einen kanadischen Betrieb als Spargel- und Kirschenpflücker:in.

Geteiltes Essen wie früher bei der Oma

Schon damals reifte im Juniorchef die Idee, das elterliche Gasthaus einmal zu übernehmen – allein, es fehlte das geeignete Konzept. Deshalb folgten weitere Arbeitsaufenthalte in der Schweiz, wobei Kevin Manzenreiter langsam, aber sicher klar wurde, dass er in Waldburg die traditionelle Küche des Mühlviertels mit den im Ausland gewonnenen neuen kulinarischen Eindrücken kombinieren wollte. Nach mehreren Pop-Up-Dinner in den vergangenen zwei Sommern forciert Kevin Manzenreiter nun unter dem Motto „Alte Geschichte – neue Gerichte“ gemeinsames Beisammensein und geteiltes Essen wie früher bei der Oma mit einem Überraschungsmenü. A la Carte gibt es saisonale und regionale Produkte sowie einige Speisen, die verloren gingen, wie etwa Herzzapfen. „Wir gehen zu den Gästen, und erklären, was es zu essen gibt“, sagt der kreative Koch. Ziel sei es, den Menschen ein Aha-Erlebnis zu bereiten. Das neue Konzept und die Qualität der Speisen haben von Beginn an großen Anklang gefunden, mittlerweile darf das Gasthaus Manzenreiter auch etliche Linzer:innen und weit gereiste Gäste zu seinen Stammkunden zählen.

So wohl sich der Waldburger auch zu Hause fühlt und den Garten seines Elternhauses als seinen Lieblingsplatz bezeichnet, denkt er doch gerne an seine Zeit im Ausland zurück. Vor allem die Pūrākaunui Bay in Neuseeland hat bei Kevin Manzenreiter einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Sein handwerkliches Geschick lebt der Koch, der von zu Hause auszog, um Neues mit Traditionellem zu verbinden, aber nicht nur in der Küche am Holzofen aus. Auch in der Tischlerei oder bei Holzarbeiten im Wald kann man den 28-Jährigen öfter finden.

Und „dahoam im Mühlviertel“ – so der junge, innovative Waldburger Koch – ist es doch am schönsten.

(c) Lauras Lichtmalerei

 

 

 

1 Comment

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Eistee
8. August 2022 at 9:45

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