Leopold Sunk muss in Down Under zum Glück aufs Skifahren nicht verzichten

Name: Leopold Sunk

Kommt aus: Freistadt

Lebt in: Sydney/Australien

Wie bei vielen anderen Mühlviertlern sind auch beim gebürtigen Freistädter Leopold Sunk aus den ursprünglich geplanten ein bis zwei Jahren Aufenthalt im Ausland mittlerweile einige Jahrzehnte geworden. Der Softwareexperte und seine Familie fühlen sich in der australischen Metropole Sydney mit ihrer Weltoffenheit sehr wohl, wenngleich der Mühlviertler Familie und Freunde in der alten Heimat gerne öfter treffen würde.

Nach seinem Wechsel von der Unterstufe am Gymnasium in Freistadt an die HTL in Steyr schien klar, dass Leopold Sunk eine Karriere in einem technischen Bereich einschlagen würde. Deshalb studierte er nach der Matura in Wien Betriebsinformatik und begann im Softwarebereich zu arbeiten. Dass es den Mühlviertler aber einmal ans andere Ende der Welt verschlagen würde, hätte er sich damals nicht gedacht. „Als ich von meiner Firma das Angebot bekam, nach Australien zu gehen, bin ich von ein bis zwei Jahren ausgegangen“, erzählt der mittlerweile 56-Jährige.

Das Leben schrieb aber eine andere Version. Denn Leopold Sunk lebt mit seiner Frau – einer Französin – und den beiden Kindern seit 22 Jahren in einem Vorort der australischen Metropole Sydney und genießt das Leben am fünften Kontinent.

 

Neben dem milden Klima schätzt der SAP-Berater die Aufgeschlossenheit der EinwohnerInnen, von denen viele Nachfahren von Einwanderern sind. „Im Gegensatz zu Österreich spielt es praktisch keine Rolle, welchen Beruf man ausübt oder woher man stammt. Standesdünkel gibt es hier so gut wie gar nicht.“ Nicht einmal auf sein Hobby, das Skifahren bzw. Tourengehen, braucht der Mühlviertler zu verzichten. „Allerdings ist man von Sydney aus schon einige Stunden mit dem Auto unterwegs, bis man in die Berge kommt und sich die Brettln anschnallen kann. Und wesentlich teurer ist dieses Hobby auch als in der alten Heimat“, erzählt Leopold Sunk.

Einige Nachteile hat die große Distanz zu Österreich für den 56-Jährigen aber schon. Die Teilnahme an familiären Zusammentreffen gestaltet sich schwierig, weshalb Skypen zu Weihnachten schon lange Tradition hat. Weil in „Down Under“ vor allem der Sport einen sehr hohen Stellenwert innehat, ist auch das Angebot an Konzerten, Theateraufführungen und Ausstellungen wesentlich kleiner als in der Alpenrepublik mit ihrem auch deutlich besseren Sozialsystem.

Und mittelalterliche Innenstädte, wie etwa in Freistadt, sucht man laut Leopold Sunk in Australien vergeblich. Trotzdem würde er den Weg, den er vor langer Zeit eingeschlagen hat, wieder beschreiten.

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